Sie ging ein Jahr lang nicht Shoppen. Unser Gespräch mit Yasemin

Shoppen oder nicht?

Macht Shoppen glücklich?

Yasemin hatte eine große Leidenschaft:

Noch vor nicht allzu langer Zeit kaufte sie sich regelmäßig neue Klamotten. Stundenlang Modemagazine durchzublättern und sich durch Onlineshops zu klicken, war früher „normal“ für sie. Für ihre große Leidenschaft  wurde sie sogar in ihrer Abizeitung  zur „modebewusstesten Person des Jahrgangs“ gewählt. Aber dann entschied sie sich zu einem drastischen Schritt: Sie ging ein Jahr lang nicht shoppen. Radikal?

Wir wollten mehr darüber wissen und trafen uns mit der angehenden Kulturwirtin zu einem Interview in Essen.

Ein Jahr ohne zu Shoppen: Interview mit Yasemin

Carlos: Yasemin, schön dass du hier bist und dir die Zeit für ein Gespräch genommen hast. Ich habe dich eingeladen, weil du ein Jahr lang bewusst nicht shoppen warst. Würdest du von dir selbst sagen, dass du früher eine „Shoppingqueen“ warst?

Yasemin: Also, ich war auf jeden Fall sehr modebegeistert. Ich war sehr lange und sehr gerne auf Modeblogs, hab da Artikel gelesen und habe mich mit Modezeitschriften beschäftigt. Am Ende meiner Schulzeit wurde ich im Abibuch gekürt als „modebewussteste Person des Jahrgangs“. (lacht)

Ich würde schon sagen, dass ich mich sehr gern mit Mode beschäftigt habe und auch so wahrgenommen wurde. Ich hatte dir ja auch erzählt, dass ich bei der Westdeutschen Zeitung gearbeitet hab. Da habe ich auch  Modekolummnen  geschrieben. Also das war schon ein sehr großer Teil in meinem Leben.

Aber ich würde sagen, der ist durch das Jahr nicht verschwunden. Ich glaube dieses „nicht-konsumieren“ hat nicht  viel damit zu tun, ob man  die Mode lebt oder nicht. Ich glaube, dass man auch ohne permanentes Kaufen noch modisch sein kann.

Carlos: Das stimmt, du wirkst schon sehr modebewusst. Wir haben uns ja jetzt schon zwei – drei Mal bei der Meditation gesehen und du warst immer besser angezogen als ich.

 (alle lachen)

Carlos: Für viele unserer Leser*innen ist der Gedanke gar keine Klamotten mehr zu kaufen wahrscheinlich neu. Kannst du mir Schritt-für-Schritt erklären, wie du dazu gekommen bist? Von der ersten Idee, bis zu dem Punkt, wo du dir vorgenommen hast das ein Jahr lang durchzuziehen?

Yasemin: Also früher wäre der Shoppingverzicht für mich unvorstellbar gewesen. Und als es dann dazu kam, hat mir das auch keiner geglaubt, dass gerade ich darauf verzichten möchte.

Lange habe ich eigentlich nicht darüber nachgedacht. Aber ich hatte schon Jahre lang dieses Gefühl, das etwas mit meinem Konsumverhalten nicht stimmt. Ich glaube das kennt jede Frau. Das Gefühl, dass man nichts hat im Schrank, obwohl er proppenvoll ist. Viele Frauen sagen ja gerne „Ich hab nichts zum Anziehen“, während sie vor zig Kilogramm Kleidung stehen.

Carlos: (lacht) Ja, das habe ich früher auch oft gehört.

Yasemin: Das ist glaube ich typisch für viele Frauen heutzutage. Und das hat mich schon irgendwie belastet. Und irgendwann habe ich mich selbst gefragt, wie das sein kann, dass ich vor einem vollen Kleiderschrank stehe und das Gefühl habe, das ich überhaupt nichts passendes habe. Und warum mich das nicht glücklich macht.

Wenn ich mir was gekauft habe, hatte ich zwar ein Glücksgefühl dabei. Aber nur für diesen kurzen Moment, wo ich was gekauft habe und weiß, dass ich etwas neues habe. Dieses Gefühl hält vielleicht ein paar Stunden an oder einen Tag.

Es ist also kein Glücksgefühl, das länger anhält und auch keins, das in die Tiefe geht. Irgendwann habe ich meine Ernährung umgestellt, und da hat sich generell viel verändert in meinem Leben. Und ich habe auch in anderen Bereichen angefangen vieles zu hinterfragen, was bis dahin „normal“ war. Nach der Ernährung habe ich halt überlegt, wie es noch in weiteren Lebensbereichen ausschaut und was noch optimierungsfähig ist.

Es ist auch interessant, dass  viele Außenstehende mich darauf angesprochen haben. Zum Beispiel „Ja du ernährst dich ja vegan, aber was ist mit deinen Lederschuhen?“ Und so wird man auch dazu gebracht sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Dann habe ich schließlich auch einige Bücher dazu gelesen. Besonders hat mich das Buch „Ich kauf nix!“ von Nunu Kaller inspiriert. Und dann habe ich die Doku „The True Cost geguckt. Da geht es darum wie unsere Kleidung hergestellt wird. Und was diese Industrie für eine Auswirkung auf die Menschen dort hat und auf die Umwelt. Und da war ich sehr erschüttert und hab mir gedacht „ich brauch das eigentlich nicht. Ich habe schon so viel, dass ich es bestimmt schaffe ein Jahr nicht zu shoppen.“ Da hab ich mich dann mehr oder weniger über Nacht dazu entschlossen.

Carlos: Du hast gerade angesprochen, dass als du deine Ernährung umgestellt hast, manche Menschen begonnen haben, dann andere Lebensbereiche von dir zu kritisieren. Obwohl sie selbst vielleicht gar nicht so bewusst konsumiert haben. Ich habe das schon oft gehört, dass das eigene Umfeld sehr kritisch darauf reagiert, wenn man seine eigenen Gewohnheiten ändert. Wie gehst du damit um?

Yasemin: Es kommt immer sehr stark darauf an von wem das kommt. Aber generell glaube ich, dass das auch nicht schaden kann, und auch wenn es oft unberechtigt ist, und einige dieser Leute selber gar nichts machen, kann man doch davon lernen.

Ich habe das eigentlich nie als etwas schlimmes gesehen. Und ich meine, irgendwo haben sie ja auch recht. Wenn man wirklich etwas verändern will, sollte man das nicht nur auf einen Bereich beziehen. Und sich auch anschauen, was der eigene Konsum in anderen Bereichen bewirkt. Zum Beispiel bei der Kleidung, bei Hygieneartikeln,  beim Strom etc.

Carlos: Zusammenfassend würdest du das also als einen Prozess des sich Bewusstwerdens bezeichnen, der in einem bestimmten Lebensbereich anfangen kann, da aber nicht aufhören sollte?

Yasemin: Ja, genau. Durch das shopping-freie Jahr habe ich meinen Konsum auch in anderen Bereichen umgestellt, wo ich das gar nicht so geplant hatte. Zum Beispiel habe ich irgendwann bemerkt, dass wir eigentlich viel zu viel Plastik verbrauchen. Und dann habe ich angefangen nur noch feste Seife zu benutzen, statt Shampoos. Dann habe ich meine Plastikzahnbürste durch eine Bambuszahnbürste umgetauscht. Dann habe ich auch angefangen diesen Menstruationscup zu benutzen. Das war für mich auch eine Umstellung, die ich für sehr wichtig erachte.

Was ich damit sagen will: Ich habe auch nicht aufgehört, es geht immer weiter (lacht).

Carlos: Wir leben aber ja schon in einer Welt, in der es „normal“ ist, sich ständig neue Sachen zu kaufen. Und auch wenn wir irgendwann im Kopf verstanden haben, dass wir das nicht mehr machen sollten, kann es trotzdem zu Beginn unglaublich schwer fallen etwas zu ändern.

Wie lange hat es gedauert, bis du das „nicht-shoppen“ genießen konntest? Und was hast du am Anfang gemacht, wenn dich die Lust überkam, doch zuzugreifen?

Yasemin: Ja also mir ist das sehr schwer gefallen. Als ich mich dazu entschieden habe das durchzuziehen, habe ich das dann auch direkt allen erzählt. Ich wusste nämlich ganz genau, durch diesen Druck von außen konnte ich mich dann auch nicht mehr da rauswinden. Dann musste ich das durchziehen.

Die ersten drei Monate waren sehr hart. Vor allem wenn irgendwelche Anlässe waren. Zum Beispiel hat meine Cousine geheiratet und da dachte ich mir „Was soll ich denn jetzt anziehen?“

Das war sehr schwer. Ich hab dann ein paar Mal nicht wirklich gemogelt, aber ich habe das dann ein bisschen umgangen. Zum Beispiel habe ich mir dann bei der Hochzeit ein Kleid ausgeliehen. Oder ein, zwei Mal habe ich mir auch gebrauchte Kleidung gekauft. Und ausgeliehen habe ich mir schon öfter etwas zu beginn.

Carlos: Wobei das ja gar nicht „Mogeln“ sein muss. Das zeigt doch einfach, das wir Klamotten im Überfluss haben in unserer Gesellschaft.

Yasemin: Ja, so würde ich das auch sagen. Aber dieses Bedürfnis ist ja schon interessant. Das man irgendwo hingeht und das Bedürfnis hat irgendetwas Neues anzuziehen, gerade bei Veranstaltungen, wie zum Beispiel Hochzeiten. Dieses Bedürfnis ist halt sehr lange noch geblieben. Aber irgendwann habe ich gelernt zu sagen „Die Leute sollen mich so wahrnehmen wie ich bin. Und auch so annehmen wie ich bin, unabhängig davon, was ich vielleicht anhabe.“

Insgesamt hat es schon so drei bis vier Monate gedauert, bis ich wirklich sehr zufrieden war mit meiner Entscheidung. Aber dann war’s fließend. Irgendwann habe ich gar nicht mehr gemerkt, dass ich schon so lange nicht mehr Klamotten einkaufe.

Carlos: Dein shoppingfreies Jahr war 2015. Das ist ja schon etwas her. Hat das auch heute noch etwas bei dir verändert? Wie handhabst du das mit dem Shoppen heute?

Yasemin: Jetzt haben wir Juli 2016 und ich habe mir immer noch nichts neues gekauft. Ich habe auch gar nicht mehr die Lust in die Stadt zu gehen, mir was anzugucken, Sachen anzuprobieren. Ich habe wirklich die Lust daran verloren zu kaufen.

Was ich für mich entdeckt habe in der Zeit, sind auf jeden Fall die Greenpeace-Kleidertauschaktionen. Ich weiß nicht ob du das kennst?

Carlos: Ja, da hab ich schon von gehört, aber ich war noch nie da.

Yasemin: Das ist halt total cool. Jeder bringt das mit was er nicht mehr trägt und dann wird untereinander getauscht. Die Idee dahinter ist sehr gut. Jeder hat etwas was ihm nicht mehr gefällt, aber vielleicht noch jemand anderem.

Sowas sollte man auch unter Freunden öfters machen. Naja und dann habe ich auf jeden Fall auch noch Flohmärkte für mich entdeckt. Früher hatte ich da Vorbehalte, dabei spricht gar nichts dagegen etwas gebrauchtes zu kaufen. Man spart Geld und kann dadurch auch noch die Umwelt schützen.

Mein Ziel war ursprünglich nach diesem Jahr nur noch Bio, Fairtrade und Vegan einzukaufen. Aber nicht mal das habe ich gemacht. Ich habe einfach nicht mehr das Bedürfnis überhaupt etwas zu kaufen.

Carlos: Du hast dieses „Bedürfnis“, diese „Lust“ kaufen zu wollen jetzt mehrmals angesprochen. Was meinst du, wo die herkommt? Ist das etwas natürliches?

Yasemin: Ich glaube das kommt durch unsere Wettbewerbsgesellschaft. Wir versuchen uns viel zu sehr durch Sachen zu profilieren, die wir uns kaufen. Das müssen nicht nur Klamotten sein, das kann auch ein Auto sein oder irgendwelche Möbel.

Bei Frauen ist das halt oft das Aussehen beziehungsweise die Klamotten, wodurch man versucht sich zu profilieren. Bei Männern vermutlich eher Handys oder Autos.

Ich glaube das wird uns aufgedrängt, durch die Medien, Frauenzeitschriften und die Werbung.

Paul: War das denn für dich am Anfang auch schwierig gerade durch die Werbung? Hast du das als Hindernis gesehen?

Yasemin: Ich gucke gar kein Fernsehen. Und ich bin auch am Anfang gar nicht mehr in die Stadt gegangen. Ich hatte halt Angst, das mir etwas gefällt und ich das dann anprobieren möchte. Wenn ich jetzt in die Stadt gehe, dann stört’s mich nicht mehr.

Carlos: Du triffst mit deinem Thema einen wirklich wichtigen Nerv. Immer mehr Menschen merken, wie wichtig es ist bewusster zu konsumieren. Gleichzeitig scheint es oft unglaublich schwer, die eigenen Gewohnheiten zu ändern und oft weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Welchen Ratschlag würdest du Menschen geben, die überlegen ihr Konsumverhalten zu ändern?

Yasemin: Hmm, gute Frage (lacht). Ich glaube das wichtigste ist, egal in welchem Bereich man sich verändern möchte, das man selbstbewusst damit umgeht. Es ist häufig schwierig einen anderen Weg einzuschlagen, als die Masse. Das wär so mein Tipp. Selbstbewusstsein.

Ich bin glaube ich von Natur aus so ein bisschen stur. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann setz ich das halt um. Mit der veganen Ernährung, das kam auch über Nacht. Also ich hab da nicht viel drüber nachgedacht. Ich habe mir einfach einen Abend ein paar Dokus angeguckt und dachte mir dann „Boah, ab morgen esse ich das alles nicht mehr.“  Und dann war’s das. Ich habe nie wieder etwas nicht-Veganes gegessen. Ich bin da sehr konsequent.

Carlos: Ja krass, dass du das so durchziehen kannst. Bei den meisten ist das ja eher eine Schrittweise Entwicklung. Würdest du sagen, dass du durch das bewusstere Konsumieren glücklicher bist als vorher?

Yasemin: Auf jeden Fall! Auf jeden Fall würde ich das sagen, weil ich jetzt viel freier bin. Allein die Zeit, die man einspart. Dieses nicht mehr in die Stadt gehen, nicht mehr Online in irgendwelche Shops zu gehen und die Klamotten da durchzuklicken… Ich kann mich erinnern, dass ich manchmal Nachts diesen H&M-Onlinekatalog durchgeblättert habe. Das hat manchmal mehrere Stunden gekostet. Ich kann mich da noch gut dran erinnern.

Also alleine diese Zeit, die verloren gegangen ist. Die ich jetzt halt habe für andere Sachen. Und auch das ich jetzt weiß, dass das wirklich nicht so viel ausmacht was ich anhabe.

Viele Frauen denken so viel darüber nach was sie anziehen sollen. Im Endeffekt nimmt der andere das aber kaum wahr. Ich habe das oft bei meinem Freund gemerkt. Wo ich ihn gefragt habe „Weißt du noch was ich da anhatte“ und im Endeffekt konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Ich glaube das ist gar nicht so wichtig, wie man oft denkt.

Viel wichtiger ist, wie man sich fühlt und wie man ist als Mensch.

Carlos: Ok, sehr vielen Dank. Damit sind wir schon fast am Ende. Sehr vielen Dank für deine Zeit Yasemin. Gibt es noch etwas, was du gerne hinzufügen würdest?

Yasemin: Also ich wünsche mir, dass mehr Menschen sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Eigentlich weiß jeder, dass es nicht in Ordnung sein kann, wenn wir ein T-Shirt für drei Euro kaufen können. Aber auch ein viel teurerer Hugo Boss Anzug, ist nicht unter besseren Bedingungen hergestellt worden.

Vieles stimmt da nicht und mehr Leute sollten das hinterfragen.

Ich habe oft das Gefühl, dass die Leute sagen „Ja du hast ja recht“, aber dann hingehen und sich trotzdem die Scheiße wieder holen. Es wäre schön wenn wir dafür mehr Bewusstsein schaffen würden, auch wenn ich gerade nicht weiß wie.

Ich merke aber schon, dass mehr und mehr Menschen beginnen umzudenken. Und genauso auch, dass einige Läden mehr und mehr umdenken. Zum Beispiel mit diesem Plastiktütenverzicht in vielen Geschäften. Oder bei H&M, egal wie blöd jetzt dieser Laden sonst ist, das sie jetzt dieses Recyclingangebot haben und deine alten Klamotten wiederverwerten.

Das wir mehr recyceln ist sehr wichtig, weil wir schon viel zu viele Produkte haben. Dieser Gedanke sollte viel mehr verbreitet werden.

Paul: Hast du einen kleinen Tipp für Leute die in das Thema einsteigen wollen? Informationen oder irgendeine kleine Starthilfe?

Yasemin: Ja es gibt im Internet viele Artikel und einen Haufen Informationen dazu. Ich habe auch verschiedene Bücher gelesen, die sehr gut waren. Eins davon war „Ich kauf nix!“ von Nunu Kaller. Da habe ich sehr viel von gelernt.  Ich glaube je mehr man liest und Dokus schaut, desto mehr will man einfach auch selbst was verändern.

Mein größter Tipp ist, sich immer dann, wenn man sich etwas Neues kaufen will, drei Fragen zu stellen:

  1. Will ich das wirklich?
  2. Brauche ich das wirklich?
  3. Passt mir das wirklich?

– Nur wenn man alle Fragen überzeugt und ehrlich mit ja beantworten kann, sollte man kaufen.

Carlos: Vielen Dank Yasemin. Du hast gesagt, dass du dir mehr Bewusstsein wünschst. Ich bin mir sicher, dass dieses Interview von der ein oder anderen Person gelesen wird und vielleicht kann es auch ein kleiner Anstoß für manche sein.

Yasemin: Ja, dass ist meine Hoffnung. Ich denke schon, dass ich durch das Vorleben, die ein oder andere Person beeinflusst habe. Nicht, dass das meine Absicht war, aber es bleibt ja nicht aus, dass man sich unterhält, erzählt was einem gerade wichtig ist und eben auch darüber spricht. Und ich denke, dass viele dadurch auch selbst begonnen haben ihr Konsumverhalten  zu reflektieren.

 

16 Comments on “Sie ging ein Jahr lang nicht Shoppen. Unser Gespräch mit Yasemin”

  1. Sehr inspirierendes Interview. Vielen Dank dafür 🙂 das angesprochene Buch hab ich direkt auf meine Leseliste gesetzt – mal sehen, ob ich das hier in der Bücherei kriege.

  2. Super Interview! Und richtig gut, dass auch immer mehr junge Menschen sich Gedanken machen und solche Dinge reflektieren.
    Wenn nun jeder von uns (mich natürlich eingeschlossen) dies alles so direkt und konsequent umsetzen würde/könnte, dann hätten sich einige Probleme dieser Welt sehr schnell von selbst erledigt!
    Als Jugendlicher war ich mit Alkohol und Zigaretten auch so konsequent und hab es bis heute beibehalten, heutzutage fällt mir das deutlich schwerer, leider.

    1. Das stimmt Jürgen, wenn jeder bei sich selbst anfängt, dann ist das schon unglaublich wertvoll! Und ja, wir werden immer mehr 😀
      Und es ist vollkommen ok, nicht direkt so konsequent sein zu können. Bereits das, sich damit auseinandersetzen, und die kleinen Schritte sind sehr wichtig. Von da aus, wo man selbst gerade steht und in dem Tempo, das man selbst gehen kann. 🙂

  3. Super Interview, vielen Dank dafür und es bestätigt mich auf meinen Weg zum Vegetarier oder hoffentlich zum Veganer. ☺️

    Macht weiter so.👍🏽

    1. Schön, dass es dir gefällt Christoph! Und sehr cool, dass du deine Ernährung reflektierst und da so einen konsequenten Weg einschlagen möchtest. In dem Bereich planen wir gerade etwas. 🙂

  4. Sehr gut!! Ich mache das auch schon seit ca. 1 Jahr – bei mir fing es ebenfalls mit der Ernährungsumstellung an, auch wenn ich nicht vegan lebe. Dann habe ich mir nur noch ganz selten Klamotten gekauft und auch sonst gar nichts mehr. Keine Deko, kein Nippes, kein Schnick Schnack hier und da. Bei mir ist immer die einzige Frage: BRAUCHE ICH DAS? Und in 99% nicht, darum lasse ich es meistens liegen. Das funktioniert super. Und ich kann das Gefühl von FREIHEIT absolut bestätigen. Sich frei von Kapitalismus und Konsum zu machen ist ein echt tolles Gefühl! 🙂

  5. „Am Ende meiner Schulzeit wurde ich im Abibuch gekürt als „modebewussteste Person des Jahrgangs“. “

    Ich habe das Abibuch hier und da ist eine Nelly die Stilikone der Jahrgangsstufe gewesen, nicht Yasemin 😉

  6. Ich bin auf demselben Weg wie Yasemin und wunder mich, dass wir uns da noch nicht gesehen haben;-p nein im Ernst, finde es klasse, dass es immer mehr Menschen gibt ,die sich verbessern wollen und fängt man bei sich an, so verbessert man auch einen Teil der Welt. Und wenn Leute anfangen zu kritisieren, weil man nicht konsequent genug wäre, sollte man sich immer selbst verzeihen,schließlich hat niemand behauptet am Ziel zu sein…aber Schritte in die richtige Richtung sind ein guterAnfang. So fällt es mir auch selbst leichter, wenn ich mal wieder nicht konsequent war.

  7. Nachdem ich Ende 2013 das Buch „Ich kauf nix“gelesen hatte,beschloss ich von heute auf morgen 1 Jahr keine Klamotten und Schuhe zu kaufen.Beginn 1.1.2014.Am Anfang war es schwierig,weil schon so viel Gewohnheit im ‚einfach irgendwas Kaufen‘ lag…ich erzählte es gleich jedem,weil ich wusste,dass ich diesen Druck von aussen brauchte um konsequent zu sein.Ganz unterschiedliche Reaktion kamen von den Leuten,viele konnte mich nicht verstehen.Mein Mann sagte,das schaffst du eh nicht.Und ich dachte:Na warte,dir zeig ichs“.Meine Freundin sagte dann ,dass es mit mir langweilig wäre,weil ich nichts mehr kaufe…was für eine komische Aussage,dachte ich…Aber ich hab es durchgezogen!Es war eine unglaubliche Erfahrung.Mir wurde schnell bewusst,dass ich hauptsächlich aus Langeweile und Unzufriedenheit einkaufte.Erst wusste ich gar nicht was ich mit der vielen Zeit des Nichtshoppens anfangen sollte und dann wandelte es sich sehr schnell.Es war ein gutes Gefühl nichts mehr kaufen zu ‚müssen‘, nicht in Läden gehen zu ‚müssen’… die mit Tüten bepackten Menschen taten mir manchnal richtig leid….und ich hatte ein unglaubliches Freiheitsgefühl in mir als ich endlich diesen Kaufzwang ablegen konnte.Ich merkte ,dass ich das Einkaufen dazu benutzt hatte mich nicht mit mir selbst beschäftigen zu müssen. ICH habe es geschafft und ich möchte keinen Tag dieser Erfahrung missen.Ich bin sehr stolz auf mich.Auch wenn ich wieder Klamotten kaufe.Die Einkäufe sind viel weniger und bewusster geworden.

    1. Danke Conny für deinen motivierenden Kommentar. Cool, dass du das durchgezogen hast. Übrigens macht dich das nicht langweilig, sondern für viele unsere Leser interessant! Bleib am Ball und lass dich nicht in den Konsumsumpf runterziehen!

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