Wie dein Plastikmüll ins Meer gelangt und was du dagegen tun kannst.

Es sind riesige Inseln, die wie bunte Wolken durchs Meer strudeln.

Schwärme an kleinen Plastikteilchen an denen jährlich Millionen von Fischen, Vögeln und Meeressäugern verenden. 7 solcher Inseln soll es mittlerweile in den Ozeanen dieser Welt geben. Und sie werden immer größer. Es sind die wahren Wohlstandsinseln dieser Welt. Der Spiegel unserer rücksichtslosen Wegwerfgesellschaft.

Bis zu 400 Jahre braucht Plastikmüll bis er zersetzt ist. Um sich das mal vor Augen zu führen: Vor 400 Jahren gab es noch Hexenverbrennungen, die Herrschaft der Adligen und die Leibeigenschaft. Eine verdammt lange Zeit.

In diesen 400 Jahren krepieren Milliarden von Meeressäugern und  Vögel daran. Einige verwechseln die Plastikteile mit Essbarem und verhungern irgendwann wegen einem verstopften Verdauungstrakt, andere verfangen sich in Fischernetzen oder Plastikringen für Sixpacks. In jedem Fall ein äußerst leidvoller Tod. Ein schlimmes Szenario soll bereits 2050 eintreten. Es wird mehr Plastik in den Meeren geben als Fische.

Falls du glaubst, wir haben mit dem Müll, der sich in den Ozeanen anreichert nichts zu tun, muss ich dich eines Besseren belehren.

Ganze 80% des Plastikmülls in den Meeren stammen vom Land. Es gelangt über Flüsse in die Meere.

Die restlichen 20 % sind Abfall, das von Schiffen geworfen wird.

Trotz unserer guten Entsorgungssysteme hier in Deutschland, die Plastik recyceln oder verbrennen, gelangt auch unser Plastik ins Meer. An falschen Orten weggeworfener Müll z.B., der vom Wind in die Flüsse geweht wird. Oder Mikroplastik, das in Kosmetik oder Zahnpasta eingesetzt wird, ins Abwasser gelangt und von der Kläranlage nicht richtig gefiltert werden kann. Synthetische Kleidung, von der sich Faserteilchen in der Waschmaschine lösen und ebenfalls ins Abwasser gelangen und nicht gefiltert werden können.

Nur damit wir schön und hübsch aussehen, unsere Zähne weiß glänzen und unsere Bequemlichkeit,  unangetastet bleibt wie die Jungfrau Maria, dürfen Tiere, die mit all dem Beauty-Scheiß nichts am Hut haben und bloß in aller Ruhe ihr Plankton fressen wollen, leiden.

Plastikmüll schmeckt nicht

Zukünftig leiden jedoch nicht nur die Meeresbewohner am Plastik. Durch die Nahrungskette sind auch wir irgendwann von den hormonwirksamen und teils krebserregenden Stoffen im Plastik, welche sich im Fett der Tiere anreichern, betroffen. Dann leiden wir an Krebs, Unfruchtbarkeit, Fettleibigkeit und Diabetes und wundern uns, warum das Fitnessstudio uns nicht gesund hält.

Wenn du auch der Meinung bist, dass wir diese Rücksichtslosigkeit seitens der Industrie, aber auch der Konsumenten nicht mehr so hinnehmen dürfen, können dir folgende 5 Schritte helfen dem entgegenzuwirken:

   Schritt 1

 

Werfe Plastik nie achtlos weg! Nimm bei jedem Spaziergang, sei es am Strand oder im Wald, all deinen Müll mit, den du mitgebracht hast. Wenn es zu eklig, klebrig, oder fettig wird, nimm einen Behälter mit, in den du deinen Müll packen kannst. Z.B. eine Dose, einen Stoff- oder einen kompostierbaren Beutel. Für die Fortgeschritteneren unter uns: Ich nehme bei jedem Spaziergang in der Natur eine Müllzange und einen Stoffsack mit und sammle beim Spazieren den Müll von anderen mit ein.

Schritt zwei

Vermeide Plastik beim Einkaufen. Hol dir stattdessen langlebige Produkte, plastikfreie Verpackungen und Mehrwegflaschen. Und vergiss deinen Tragebeutel nicht!

 Schritt drei

 

Achte beim Kauf von Kosmetikprodukten darauf, dass keine Mikroplastikpartikel darin enthalten sind, z.B. Polyethylene. Einen Einkaufsratgeber zum Thema „Mikroplastik“ kannst du hier downloaden.

Schritt vier

Trenn deinen Müll ordnungsgemäß. Nur so können das Plastik und andere Stoffe überhaupt recycelt werden.

Schritt fünf

Mache auf das Problem aufmerksam. Das kann man gut über die sozialen Medien machen. Poste hin und wieder etwas zum Thema „Plastikmüll“ auf Facebook, Instagram oder Ähnliches. Der Algorithmus von Facebook sorgt z.B. dafür, dass deine Posts bei Freunden und deiner Familie prominenter im Newsfeed angezeigt werden als andere Inhalte. Damit hast du eine große Chance deine Message tatsächlich an die Menschen zu bringen. Wichtig ist, dass du nicht zu penetrant auftrittst. Die Inhalte solltest du gelegentlich posten und besser auf die Qualität achten, als auf die Quantität. Konstruktive Lösungen eignen sich besser, als permanente Kritik. (Zum Beispiel freut sich dieser Artikel sehr, wenn er gleich von dir geteilt wird 🙂 ).

Fazit

Einige würden sagen, dass diese fünf Schrittchen doch keineswegs reichen werden, der weltweiten Müllproduktion Einhalt zu gebieten. Vor allem Entwicklungsländer könnten sich so eine alternative Lebensweise und Produktion nicht leisten. In der Politik solle Druck ausgeübt werden. Stimmt. Doch erinnere ich hiermit an meinen letzten Artikel, in dem stand, dass jede kleine Veränderung zu einer großen führen kann. Wenn wir hier im Westen weltweit die größten Konsumenten, Müllproduzenten und Verschwender sind und die ganze Welt auf uns hinaufblickt, in der Hoffnung irgendwann einen ähnlichen Lebensstandard zu erreichen, ist es dann nicht unsere Aufgabe ein richtiges Vorbild zu geben? Wir können uns im Gegensatz zu anderen eine alternative Lebensweise leisten. Und wenn wir das können, dann denkt sich der Rest: Dann können wir das auch.

Sicherlich stimmt, dass es klein anfängt. Erst beginnt es bei dir. Dann schaffst du ein Bewusstsein in deinem sozialen Umfeld. Deine Freunde und Verwandte machen sich Gedanken. Irgendwann wird diese Bewegung aber zum Trend und der Trend wächst zur Tradition. Wenn nachhaltiges Leben zur Tradition geworden ist, sind wir auf einem guten Weg. Bis dahin zählt dein Einsatz!

2 Comments on “Wie dein Plastikmüll ins Meer gelangt und was du dagegen tun kannst.”

  1. Hi! Das ist ein toller Beitrag, gefällt mir richtig gut!! 🙂

    Genau, nimm‘ deinen eigenen Müll mit und nimm‘ auch jedes Mal 3-5 anderen Plastikteile mit, die so in der Umwelt liegen.

    Wir haben die Facebook Gruppe „Nature & Beach CleanUp Group (Worldwide)“ ins Leben gerufen, kommt doch gerne dazu. Hier kann jeder sein eigenes CleanUp organisieren und teilen 🙂

    Viele Grüße aus Berlin,
    Christoph

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